Wie kann sich die Stadt Bruck entwickeln? Was bedeutet das in Bezug auf das Verkehrsaufkommen und den Energieverbrauch in der der Stadt heute und in der Zukunft? Diesen Fragen stellte sich ein interdisziplinäres Forschungsteam der TUWien gemeinsam mit Vertretern der Stadtgemeinde Bruck und dem Energiepark Bruck im Rahmen des Projektes SmartQ+.
Im durch die Forschungs-Förderungs-Gesellschafft (kurz FFG) geförderten Projekt SmartQ+ Bruck/Leitha (Potenziale der Quartiersentwicklungsplanung auf dem Weg zum Plus-Energie-Quartier) wurde eine erstmalige Verknüpfung von Verkehrs- und Energiesimulationsmodellen für die kommunale Planung für (Energie- )Einsparungspotenziale in der Siedlungsentwicklung ermöglicht. Dabei wurden Auswirkungen von anstehenden und möglichen Planungsvorhaben auf die Mobilitätsnachfrage und das Energienetz einer Gemeinde in einer interaktiven Visualisierung sichtbar gemacht. Damit verfolgte das Projekt das Ziel, zwei Fachbereich spezifische Simulationen in einem digitalen Stadtmodell für Bruck an der Leitha zu verknüpfen. Das ermöglicht Aussagen über die „Energieeffizienz“ von Siedlungsstrukturen und die Auslastung von Verkehrswegen und Stromnetzen.
Die durchgeführten Simulationen zeigten auf Basis einer beachtlichen Datengrundlage zum Beispiel, dass das Stromnetz in der Innenstadt durch den Umstieg von Elektro-Direktheizungen auf Fernwärme eher entlastet wird, während das Stromnetz in den Siedlungen durch den häufigen Umstieg auf Wärmepumpen und PV-Anlagen stärker belastet wird. Bis hinunter zur Trafoebene kann hier somit für Bruck und Wilfleinsdorf eine quantifizierbare Prognose für den zukünftig notwendigen Netzausbau abgegeben werden. Im Verkehrsbereich wurden zum Beispiel die Effekte der Ansiedlung eines großen Industriebetriebes im Norden der Stadt simuliert. So kommt es zu einer spürbaren Erhöhung der Verkehrsströme in diesem Bereich, wo hingegen der stetige Bevölkerungszuwachs über die nächsten Jahre einen deutlich höheren Effekt haben wird. Die Simulationen zeigen auch, dass in Bruck der Binnenverkehr der Hauptgrund für Überlastungen ist.
Zusammengefasst hat die Stadt ein umfassendes und vielfältig einsetzbares Planungstool erhalten, mit dem die Auswirkungen vieler zukünftiger Entwicklungen im Vorhinein simuliert werden können, um so die Stadtplanung zu optimieren.